Der Aeroclub Yvytú veranstaltete am letzten Wochenende sein alljährliches großes Pilotentreffen. Wie immer kamen Piloten aus allen umliegenden Ländern: Chile, Argentinien, Brasilien und dieses Mal auch recht viele aus Uruguay. Die Besatzungen und Passagiere der insgesamt knapp 50 angereisten Flugzeuge verbrachten drei wundervolle Tage miteinander. Gemeinsames Abendessen im Club Nautico am See Ypacaraí, Präzisionslandewettbewerb am Samstag, Paella am Abend mit Siegerehrung und Tanz sowie dem traditionellen Asado (Grillen) zum Abschluss am Sonntag.
Wir flogen mit unserer C182, der CX-PBO, zu viert aus Colonia zunächst nach Artigas am Freitag Vormittag. Nach dem Tanken, Erledigen von Zoll und Ausreise sowie Flugplanaufgabe und der Stärkung mit Sandwiches ging es weiter über brasilianischen Luftraum, dann über argentinischen und schließlich über die Grenze nach Paraguay. Für Brasilien musste ich vorab eine Genehmigung beantragen und im Flugplan den zugewiesenen Code eintragen. Argentinien hingegen benötigt für VFR-Überflüge keinen Antrag vorab. In Paraguay wird die Landschaft dann immer grüner, die Temperaturen immer höher und die Luftfeuchte immer größer. Der Aeroclub liegt malerisch ganz in der Nähe des Sees Ypacaraí in San Bernardino, eine knappe Autostunde südlich von Asuncion. Die Organisation vor Ort war genial. Diverse Einwinker am Flugplatz parkten die Flugzeuge so, dass alle einen Platz fanden und im Clubhaus wurden die Piloten von der Einreisebehörde und dem Zoll bereits erwartet. Jeder Besatzung war ein lokaler Betreuer vom Aeroclub zugeordnet. Auf uns wartete Nils bereits. Der Mietwagen stand auch bereit und wir wurden im Ferienhaus von Nils Familie aufgenommen, mit der wir eine wunderbare Zeit mit interessanten Gesprächen verbringen durften. Der Samstag war dann gefüllt mit regem Austausch mit den Piloten vor Ort und einem Besuch von Asuncion.
Am Sonntag machten wir uns auf den Rückweg, weil das Wetter für Montag schlecht angesagt war. Da in Uruguay an diesem Sonntag der Flugplatz Artigas geschlossen war und die zwei weiteren Flughäfen im Norden des Landes wegen Renovierung sowieso zu sind, mussten wir einen technischen Stopp zum Tanken in Argentinien einlegen, um dann im Süden von Uruguay, in Carmelo, einzureisen. Auch das war eine neue Erfahrung. Wie immer in Argentinien war diese Unternehmung mit vielen “Tramites”, also Anträgen und Anrufen und Nachrichten, etc verbunden sowie längerem Warten vor Ort in Reconquista. Aber auch wie immer, hat es am Ende geklappt und wir waren am Nachmittag wieder in Uruguay, wo wir in der Nähe des Flugplatzes die Bodega Almacen de Capilla für ein verspätetes Essen aufsuchten. Ganz unerwartet spielte uns eine argentinische Band ein Piloten-Ständchen. Ein herrlicher Abschluss dieses ereignisreichen Wochenendes!